jim-das magazin, 11. September 2014 von cbose:
Sex vor zwölf Satiren aus dem Ehebett
So ein herrliches Buch! Ironisch und unterhaltsam. U. S. Levins kleine Plaudereien aus dem Bett und dem alltäglichen Leben sind schön realistisch und zugleich originell, dass fast zu befürchten ist, beim Lesen vor Lachen nicht in den Schlaf oder zuvor nicht zu den durchaus angenehmen Dingen zu kommen, denen sich das Büchlein auf so mancher Seite mit Hingabe widmet.
Veröffentlicht am 11. September 2014 von cbose in Ratgeber (Buchtipp, Christine Bose)
Die Zeichnungen von Peter Dunsch, im Verein mit den Bildunterschriften, sind ansehenswert und witzig. Es ist kaum zu fassen, wie sich nervtötender Alltagskram, wird er nur entsprechend gut und professionell literarisch verarbeitet, plötzlich als leicht und sogar lustig erweisen kann.
Zu Beginn der Geschichte „Die Paketbombe“ dachte die Rezensentin zunächst, den weiteren Verlauf bis hin zur Pointe zu kennen und nichts Neues zu erfahren. Doch registrierte sie alsbald mit Staunen und Wohlwollen: Nein, alles ist völlig anders. Die Ereignisse steuern nicht auf das erwartete Ergebnis, sprich die mittlere Katastrophe, zu, sondern entwickeln sich dank U. S. Levins Fantasie und Schreibkunst ganz anders und noch viel besser.
Eine herbe Enttäuschung ist allerdings die Geschichte „Volles Rohr“. Vielleicht handelt es ich hier um typisch männlichen Humor, vielleicht sollten die Leserinnen und Leser den Inhalt nicht so ernst nehmen und die ganze Sache wesentlich lockerer angehen als die Rezensentin, die sich ernsthaft fragt, was das denn soll.
Doch das ist ja das Schöne an einer Kurzgeschichten-Sammlung. Wenn eine davon auf persönliche Ablehnung eines einzelnen lesenden Menschen stößt, gibt es dann immer noch die anderen Geschichten, die zu lesen es sich immer wieder aufs Neue lohnt.
Christine Bose
Dipl.-Journalistin
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