Freie Presse, Chemnitz, 16. Mai 2008:
"Pharmariesen,
Kassenvorst?nde und Klinikbetreiber - das sind sie, die U.S.Levin zu
H?chstform auflaufen lassen. Der Leipziger Autor meint n?mlich
?Eiterherd ist Goldes wert? und nimmt in 18 Satiren alles rund um
unsere teure Gesundheit kr?ftig aufs Korn.
So
malt er beispielsweise aus, was passiert, wenn aus Kostengr?nden in der
Rettungs-stelle, beim Bestattungsunternehmer und bei der Polizei nur
noch Leasingfahrzeuge zum Einsatz kommen. Richtiger formuliert, nicht
zum Einsatz kommen, weil das Kilometer-Limit bereits ?berschritten ist.
U.S.Levin
nimmt sich ?rztemangel, Fehldiagnosen sowie den schwunghaften Handel
mit Arztterminen vor und umrei?t auf schwarzhumorige Weise, wie krank
unser Gesund-heitswesen selbst ist. (UT)
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Leipzigs NEUE (Linke Zweiwochenzeitung), 30. Mai 2008, von MIC, Ausschnitte:
"...Als
`Ich? k?rzlich einer `Sie? fast nackt gegen?berstand und die ?rztin
meine Haut (ohne Eiterherd) begutachtete, war ich trotzdem einen Schein
los, weil meine Kasse sich dieser Behandlung nicht erbarm(er)te.
Also
ganz ehrlich, Levins Satiren aus dem Wartezimmer sind mitunter zum
`Totlachen? und sie tun sogar richtig weh, weil so viele Male die
erlebte und erahnte Realit?t mein Herz schneller schlagen l?sst und
meinen Blutdruck aufputscht.
Dass
inzwischen Herr Levin mit seinem Konterfei in allen Arztpraxen und
sogar in der Pathologie `h?ngt?, beschreibt er als Patient auf Seite 29
dieser Schm?schrift.
Levin
kennt das Leben, denn er wird demn?chst auch bald 50, und dann fangen
die meisten `Weh-Wehchen? an. Sein Buch lindert Alltagsschmerz. Darum
unbedingt drin bl?ttern, lesen und sich ?ber die tollen Karikaturen von
Peter Dunsch `gesund? lachen.
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Leipziger Internet Zeitung, 04. April 2008, von Ralf Julke, Ausschnitte:
"Eigentlich
kann man den Titel nicht ohne Bedenken hinschreiben. Er erinnert zu
sehr an allerflachste Biertischwitze, menschlichste Gemeinheit und tief
sitzende Bosheit. Klar: Ein Witzbuch aus dem Regal gleich neben der
Ladentheke. W?ren die Witze einfach nur witzig. Und das Wort Satire
nicht irgendwie geschmeichelt f?r all das, was U. S. Levin ?ber das
deutsche "Gesundheits"-Wesen zu sagen hat.
Es
ist nicht sein erster Band mit Satiren ?ber Mediziner und die Folgen
ihres Tuns. "Bis dass der Arzt uns schneidet" hie? ein Vorg?ngerband
des 47j?hrigen, der ein braves Leben in Markkleeberg lebt und
vielleicht sogar einen Hausarzt hat. Oder eine Haus?rztin. So genau
wei? man das nicht nach dem Lesen seiner neuen Satiren aus dem
Wartezimmer, in denen sich ein kleines Wehwehchen schnell zur gro?en
Katastrophe auswachsen kann. Jede Geschichte eine kleine Treibjagd
durch die Abgr?nde eines Gesundheitswesens, dem immer neue
Medienberichte attestieren, dass es eigentlich l?ngst so korrupt,
zynisch und patientenfeindlich ist, wie es sich selbst gewiefteste
Satiriker nicht ausmalen k?nnen.
Da
ist es schon erstaunlich, dass sich die G?ste in Levins Lesungen
dr?ngen und krumm und scheckig lachen. Dass sogar Apotheken einladen
zur Lesung. Ganz so, als h?tte gar niemand wirklich mit den finsteren
Verwerfungen zu tun, die aus ?rzten Flie?bandarbeiter machen, am
Pflegepersonal sparen und mit jeder Reform die Schraube noch weiter
anziehen. Deswegen sollte, wer das Buch zur Hand nimmt, entsprechend
gewappnet sein, sich rechtzeitig st?rken - und es vielleicht nicht
unbedingt ins Wartezimmer mitnehmen. Es sei denn, man hat wirklich
Vertrauen zu seinem Arzt und Apotheker und der kampferprobten Schwester
an der Anmeldung. Zur Krankenkasse sowieso.
Das Thema zog nicht nur zur Buchmesse die H?rlustigen. 92 Lesungen hat
der Autor in diesem Jahr im Programm. Verst?ndlich: Wenn schon die
Murkser vom Dienst nicht bereit sind, ihren Murks ?ffentlich zu
diskutieren, muss einer wie Levin ran, der zumindest mit boshaftem
Humor erz?hlen kann, was mit den letztendlich Betroffenen geschieht,
wenn die Geldgier regiert und die Gesundheit eigentlich nebens?chlich
ist. Oder mal so gesagt: Die 9,90 Euro f?r dieses B?ndchen sind oft
besser angelegtes Geld als die 10 Euro Zollgeb?hr beim Arzt. Zumindest
wenn es um so harmlose Wehwehchen geht, die nur das Leben kosten.
Lieber lachend von der Couch fallen als verbittert in einem deutschen
Krankenhaus. So einfach ist das. Lang lebe der Murks."
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